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    Erster Advent: Ein großer Tag für Vater Martin

    Seit mehr als 50 Jahren begleiten wir die Weihnachtszeit mit unserer Musik und unseren Geschichten.

    In diesem Advent verbinden wir Tradition mit moderner Technik, um Ihnen an den vier Adventssonntagen liebevoll bebilderte Erzählungen zu präsentieren, die an unser Hörspiel mit Musik angelehnt ist. Wir möchten Ihnen damit eine Möglichkeit geben, unsere Geschichten neu zu entdecken und eine besonders schöne und besinnliche Adventszeit zu erleben.

    Schauen Sie auch nächsten Sonntag wieder vorbei! Da gibt eine neue Geschichte und passende, festliche Angebote.

    Vater Martin, ein alter Schuster, saß in seiner Werkstatt und las in der Bibel. Er las die Geschichte von Jesus, der einen Pharisäer besuchte. „Wenn er doch nur zu mir käme“, seufzte Martin. In dieser Nacht hörte er im Traum eine Stimme: „Martin, schau morgen auf die Straße. Ich werde kommen.“

    Am nächsten Morgen hielt Martin Ausschau. Als Erstes sah er den alten Straßenkehrer Stepan, der in der Kälte zitterte. „Komm herein, wärm dich auf und trink einen heißen Tee“, rief Martin ihm freundlich zu.

    Stepan trat dankbar ein. Während er sich am warmen Ofen die Hände wärmte, goss Martin ihm eine Tasse dampfenden Tee ein. Sie saßen zusammen und sprachen, und Stepan erzählte von seinem harten Leben.

    Nachdem Stepan gegangen war, sah Martin eine junge Frau auf der Straße. Sie trug dünne Kleidung und drückte ein kleines Baby fest an sich, um es vor dem eisigen Wind zu schützen. Sie sah müde und verzweifelt aus.

    „Komm auch du herein!“, rief Martin. Er bat die junge Mutter, Anya, sich zu setzen, und gab ihr eine Schüssel warme Suppe. Für das Baby wärmte er etwas Milch. „Du musst etwas essen, um wieder zu Kräften zu kommen“, sagte er gütig.

    Anya erzählte Martin, dass sie ihre letzte Jacke verkauft hatte, um Essen zu kaufen. Martin ging zu einer alten Truhe und holte einen warmen Mantel heraus. „Nimm diesen“, sagte er. „Er wird dich und das Kleine warmhalten.“

    Später am Tag sah Martin eine alte Apfelverkäuferin, Babuschka Elena, deren Äpfel von einem Jungen gestohlen wurde. Der Junge, Misha, rannte davon, aber die alte Frau schrie ihm nach. Martin eilte sofort nach draußen.

    Martin hielt den Jungen fest, aber nicht mit Wut, sondern mit Sanftmut. „Bitte die gute Frau um Verzeihung“, sagte er zu Misha. Dann wandte er sich an Babuschka Elena: „Vergib ihm, er hat es aus Hunger getan.“

    Misha half der alten Frau, die Äpfel wieder einzusammeln. Vater Martin kaufte einen Apfel und gab ihn dem Jungen. Babuschka Elena lächelte und legte sogar noch einen Apfel obendrauf. Alle drei verabschiedeten sich in Frieden.

    Als der Abend kam, setzte sich Martin wieder an seinen Tisch. Er fragte sich, warum Jesus nicht gekommen war. Plötzlich hörte er eine Stimme: „Was immer du für einen meiner geringsten Brüder getan hast, das hast du mir getan.“ Da verstand Martin und sein Herz war voller Frieden und Freude.


    Aus dem Album:

    Die Geschichte von Vater Martin ausführlich und mit Liedern erzählt.
    Diese Woche zum Angebotspreis.

    Ein großer Tag für Vater Martin

    Dem alten Schuhmacher Vater Martin hat Jesus im Traum versprochen, am Heiligen Abend bei ihm einzukehren. Tolstois berühmtes Weihnachtsmärchen von Vater Martin bildet die Vorlage für dieses Hörspiel mit Musik.

    Siegfried Fietz

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