Erzählerin:
Und so ritten sie auf ihren Kamelen den beschwerlichen Weg durch fremde Länder, vorbei an hohen Bergen,
durch kahle Wüstenlandschaften und große, dunkle Wälder.
Endlich kamen sie nach Judäa. Dort musste der junge König leben.
Aber wie sollten sie ihn finden?
Sie kamen nach Jerusalem, in die größte Stadt des Landes und fragten nach dem neugeborenen König der Juden.
Doch niemand konnte ihnen helfen. Die Menschen wussten nichts von einem neuen König.
Mann 1:
Das ist doch merkwürdig, dass hier niemand etwas von einem neuen König weiß.
Aber da, da hinten sehe ich etwas.
Mann 3:
Ja, das muss der Palast sein.
Mann 2:
Ein prächtiges Gebäude! Dort muss der neue König zu finden sein.
Erzählerin:
Es wohnte tatsächlich ein König in dem Palast. Aber nicht der junge, sondern ein alter König.
Der hieß Herodes und war ein gefährlicher Mann.
Das wussten die weisen Männer trotz all ihrer Klugheit aber nicht, und so gingen sie zu ihm.
Herodes:
Was? Einen ganz besonderen Stern habt ihr gesehen?
Ein neuer König, sagt ihr, soll geboren sein? Hier, in meinem Land?
Tja. Davon weiß ich nichts.
Aber seid mir willkommen, bleibt ein wenig und ruht euch aus von der langen Reise.
Erzählerin:
Herodes war sehr erschrocken über das, was die Weisen ihm gesagt hatten.
Er ließ es sie aber nicht merken. Rasch rief er nach seinen Schriftgelehrten.
Sollte womöglich der Heiland geboren sein?
Der Retter, auf den das ganze Volk schon so lange wartete?
Herodes wollte nicht, dass ein neuer König in seinem Palast wohnte.
Er wollte allein König bleiben. Und so dacht er sich eine List aus.
Als erstes ließ er die Schriftgelehrten des Palastes kommen.
Bei denen erkundigte er sich ganz genau, was in den alten Büchern darüber stand, wo der Heiland geboren werden sollte.
Herodes:
In Bethlehem, so so, in Bethlehem.
Nun ja, führt meine Gäste, diese fremden, kostbar gekleideten Männer zu mir!
Mann 3:
Da sind wir, Herr. Habt Dank für eure Gastfreundschaft.
Mann 1:
Wenn ihr wüsstet, wie sehr wir uns auf unserem beschwerlichen Weg nach ein wenig Ruhe gesehnt haben.
Mann 2:
Oh ja, denn schon vor langer Zeit sahen wir den Stern aufgehen und seither suchen wir nach dem jungen
König, aber wir können ihn nicht finden.
Herodes:
Ja, dann werde ich euch helfen.
Vielleicht ist er in Bethlehem.
Geht nur schnell dorthin und sucht gut.
Und wenn ihr ihn gefunden habt, müsst ihr zu mir kommen und mir davon erzählen.
Dann will auch ich hingehen und vor ihm niederknien.
Erzählerin:
So ein Lügner! Dann will auch ich niederknien!
In Wirklichkeit wollte er das Kind töten! Aber das wussten die Weisen ja nicht.
Sie dankten ihm und machten sich sofort auf den Weg nach Bethlehem.
Es war Abend geworden, die Sonne war schon untergegangen und die Weisen ritten immer noch weiter.
Und dann, auf einmal.